„Kim, was machst du denn da genau mit dem kleinen, duftenden Hölzchen?“ Sehr oft räuchere ich vor meinen Yogakursen und Workshops Palo Santo und werde von meinen Yogis neugierig gefragt, was es denn mit dem Räuchern auf sich hat. Warum überhaupt räuchern? Was steckt dahinter? Welche Möglichkeiten gibt es für Einsteiger? Diese Fragen möchte ich nun für euch beantworten!
Räucher-Rituale – Herkunft und Bedeutung
Räucher-Rituale sind vom traditionell religiösen Ritual zum spirituellen Wellnessgenuss geworden. Räucherzeremonien sind seit Jahrtausenden von Jahren in vielen Kulturen weltweit bekannt. Heute sind die alten Rituale wieder voll im Trend: Mit dem Verräuchern von Heilkräutern sollen Räume und Gegenstände von alten Informationen und negativen Energien befreit werden.
Zeit der Einkehr und des Rückzugs
Die Tage werden kürzer und spürbar kühler, der Herbst ist da. Wir ziehen uns zurück in unsere Wohnungen und umso wichtiger wird die energetische Reinigung der Räume. Die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Und auch für uns ist es Zeit innezuhalten und Resümee zu ziehen. Der Herbst steht für Innehalten, für Abschluss und Loslassen. Die Herbst – und Winterzeit eignet sich perfekt, um sich wieder mehr eigenen Ideen und Wünschen zu widmen, sich zurückzuziehen und sich einzuigeln. Wenn dann noch ein aromatischer Duft den Raum verzaubert, ist der Genuss zuhause perfekt. Was früher als Botschaft an die Götter gedacht war, wird heute in der westlichen Welt meist zum Entspannen eingesetzt, zur inneren Einkehr und zur Anregung von Kreativität und Fantasie. Die Zugabe von Pflanzen und Harzen zum Feuer entfaltet eine besondere Wirkung. Räuchern ist nicht schwer.
Räuchern kann Jeder, der sich Zeit nimmt.
Räucherstäbchen
Räucherstäbchen sind die weit verbreitetste Form von Räucherwerk und sehr einfach in der Handhabung. Eine wundervolle Idee sich erstmal mit dem Räuchern vertraut zu machen. Wenn du Räucherstäbchen verwenden möchtest achte darauf, dass du hochwertige Stäbchen mit ungiftigen Inhaltsstoffen verwendest. Wenn du eine sichere Bezugsquelle gefunden hast, besorge dir ein Räuchergefäß/ Halter. Zünde das Stäbchen an und lasse es ein paar Augenblicke brennen, puste es dann aus. Etwas Glut sollte zurückbleiben. Stetige, leichte Schwaden aromatischen Dufts sollten nun vom Ende des Stäbchens ausströmen. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine erste, weniger schöne Begegnung mit Räucherstäbchen. Ich betrat mit meiner Mama als 7-Jährige einen Laden mit allerlei spirituellem Zubehör. Der kleine Raum war eingehüllt in Rauchschwaden eines übel riechenden und stark „brennenden“ Räucherstäbchens. Ich war fest entschlossen mit Räucherstäbchen nichts mehr zu tun haben zu wollen, bis mir dann in Thailand, ca. 12 Jahre später, in einem buddhistischen Tempel ein wundervoller Duft von Zimt und Sandelholz in die Nase strömte. Ich erkannte die Quelle des wunderbaren Dufts: ein Räucherstäbchen am Altar. Ich habe den kleinen Räucher-Wundern eine zweite Chance gegeben und bin sehr froh darüber. Lass dir Zeit bis du den optimalen Duft für dich gefunden hast und achte darauf, dass Räucherstäbchen achtsam und mit Liebe anzuzünden. Ich glaube daran, dass eine positive Intention beim Anzünden den Prozess der Reinigung oder Energetisierung verstärken kann. Ich empfehle auch hier die Verwendung von qualitativ, hochwertigen Produkten.
Palo Santo – das heilige Holz
Schaffe Raum für Neues und Schutz! Dem Palo Santo werden Heilkräfte und die Umwandlung negativer Energien in positive nachgesagt. Seine Herkunft sind die Waldregionen von Peru und Ecuador. Die Verwendung von Palo Santo geht unter der indigenen Bevölkerung Südamerikas auf eine Jahrtausende alte Tradition zurück. Der charakteristische Duft des Harzes (leicht süßlich mit einem Hauch von Kokos) entwickelt sich beim Verglühen des Holz-Stäbchens. Man zündet dazu ein Ende eines Stäbchens an und lässt es so lange anbrennen, bis man etwas Glut sieht. Dann wedelt man es aus und geht mit dem rauchenden Palo Santo durch das Zimmer, den Yogaraum oder die Wohnung, um sie so zu reinigen. Anschließend legt man das Stückchen in einem feuerfesten Schälchen (Abalone Muschel) ab und lässt es ausglühen. Das Hölzchen kann jederzeit wieder verwendet werden. In Peru unterliegt der Palo Santo Baum dem Naturschutz – der Handel mit seinem Holz ist stark reglementiert. Achte daher auf eine vertrauenswürdige Bezugsquelle.
Die Paua-Muschel
Da ich Edelsteine liebe, räuchere ich am liebsten mit meiner Paua-Muschel (Abalone). Wie bei Halb-Edelsteinen wird ihr eine Heilwirkung nachgesagt. Die Paua-Muschel schenkt wieder Lebensfreude und damit die Energie, Enttäuschungen oder Kummer hinter sich zu lassen. Sie steigert das geistige Wachstum und sorgt für einen behutsamen Umgang mit sich selbst und der Umwelt. Sie wird wegen ihren bunten Schillereffekten auch „Opal des Meeres“ genannt. Ich finde den Gedanken schön, dass die positiven Intentionen der Muschel das heilige Holz in seiner wundervollen Wirkung ergänzen. Natürlich kann auch jedes andere feuerfeste Gefäß zum Verbrennen bzw. zum Auffangen von Glut verwendet werden.
Weißer Salbei (Räucherbündel)
Zeit für Reinigung und Neubeginn! Sogenannte „Smudge Sticks“ (Kräuterbündel) sind wahrscheinlich die klassischste Art von Räucherwerk. Weißer Salbei oder andere Arten von Kräuter werden dabei zu einem festen Bündel zusammengebunden. Weißer Salbei ist eine der stärksten Pflanzen zur Reinigung von Räumen, Lebewesen oder Gegenständen. Den indigenen Völkern Nordamerikas gilt Weißer Salbei als Pflanzen, die reine positive Energie tragen. Er wird verwendet um Böses abzuwehren und ein geklärtes Bewusstsein zu erzeugen. Zünde das Bündel an einem Ende an und lasse es anfangen zu brennen. „Schmiere“ (im Englischen „smudge“) den Stick auf einen Teller/ Muschel, um Flammen zu unterdrücken und lasse ihn, liegend glimmen. Stelle sicher, dass um den brennenden Smudge Stick ausreichend Platz ist.
Räuchern mit Räucherkohle und Räuchersand
Für das Räuchern benötigt man neben einer ausgewählten Kräutermischung, eine feuerfeste Räucherschale, Räuchersand und -kohle sowie eventuell eine Zange oder Pinzette, mit der man die Holzkohle greifen kann. Zum Einstieg ins Räuchern eignet sich ein vollständiges Räucher-Set. Die Schale wird mit Räuchersand gefüllt, sodass ein mindestens 2-3 Zentimeter hohes Sandbett entsteht. Für den Brennvorgang mit Räucherkohle gibt es zwei Möglichkeiten:
Sobald kleine Funken sprühen, ist der Brennvorgang eingeleitet. Die Kohle wird mit der Vertiefung nach oben im Sand platziert und die Räuchermischung wird aufgetragen. Feine Rauchwölkchen steigen auf und können mit einer Feder verteilt werden. Nun wird mit der Räucherschale von Raum zu Raum gegangen. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Zimmerecken ausgeräuchert werden. Positive Gedanken unterstützen den Prozess. Nun Schließt man die Tür jedes Raumes und betritt diesen, wenn möglich für 1-2 Stunden nicht. Anschließend die Räume gut lüften um Platz für neue Energien zu schaffen.
Kräutermischungen
Auf die glühende Kohle kann jede beliebige Räuchermischung aufgetragen werden. Sprichwörtlich „dicke Luft“ herrscht in Räumen, in denen Streit ausgetragen wurde oder in denen sich Ängste und Trauer ausgebreitet haben. Die Atmosphäre ist bedrückt, negative Stimmung liegt in der Luft. Mit dem Räuchern wird dein Zuhause wieder energetisch gereinigt und vor schlechten Energien geschützt. Ausgewählte Düfte schaffen eine entspannende Atmosphäre zum Wohlfühlen. Räucher-Rituale sind vielseitig. Ich räuchere unter anderem zur energetischen Raumreinigung, um eine wohlige Atmosphäre für meine Yogis zu schaffen, zur Reinigung meiner Klangschalen und Heilsteine und zur Vorbereitung meiner Meditationspraxis. Fühle dich eingeladen Das Räuchern in seiner Vielfalt einfach mal auszuprobieren und ins Spüren zu kommen. Ich bin mir sicher ein Räucher-Ritual kann auch deinen Alltag bereichern.
Schau gerne im Yogimobil® Shop vorbei. Hier findest du wundervolle Artikel um deinen SACRED SPACE zu reinigen und auszuräuchern.
Herzensgrüße,
Deine Kim
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