In einem buddhistischen Kloster in Thailand, habe ich vor mittlerweile 18 Jahren das erste Mal eine Form von TONGLEN praktiziert. Seitdem begleitet mich diese wundervolle Meditationspraxis.
Tonglen ist eine buddhistische Meditationspraxis und bedeutet auf Tibetisch so viel wie "Senden und Empfangen".
Schritt 1)
Dabei stellen wir uns mit der Einatmung vor, dass wir den Schmerz eines Anderen einatmen. Wir stellen uns Wesen vor, von denen wir wissen, dass sie leiden, hungern, obdachlos sind, ausgegrenzt oder missbraucht werden und wir nehmen all ihren Schmerz in auf uns. Wir lassen zu, dass ihr Schicksal uns bewegt, anstatt zu verdrängen. Wir sitzen mit dem Schmerz und halten ihn aus. Wir praktizieren das "gebrochene Herz". Wir lassen zu, dass der Schmerz uns erreicht auf den tiefsten Ebenen unseres Mensch-Seins.
Schritt 2)
Mit der Ausatmung atmen wir das in die Welt, was gebraucht wird um diesen Schmerz zu lindern: Mitgefühl, Liebe, Freundlichkeit, Wohlbefinden.
Du kannst mit der Praxis von Tonglen auch beginnen indem du dich zuerst mit "deinem Schmerz" verbindest. Was verletzt dich? Vor was hast du gerade Angst? Ist es die Angst verlassen zu werden? Nicht geliebt zu werden? Nicht gut genug zu sein? Mittellos zu sein? Atme es ein. Schaffe Platz für deinen Schmerz. Schenke ihm deine wertvolle Aufmerksamkeit. Er ist ein Teil von dir. Und dann atme das aus, was du brauchst um zu heilen. Kein Schmerz ist wichtiger als ein Anderer. Wir kategorisieren dabei nicht. Alles darf sein.
Im Endeffekt gilt es immer wieder zu erkennen, dass wir Alle Leid erleben. Tonglen ist eine Meditationspraxis, die Liebe und Mitgefühl wieder in den Mittelpunkt unseres Gewahrseins rückt. Tonglen lehrt uns das Schmerz und Verletzlichkeit Türöffner für Mitgefühl sein können. Wir können erkennen, dass der Schmerz der "Anderen" immer auch unser Schmerz ist.
Ich freue mich, wenn dich diese Praxis in dieser herausfordernden Zeit unterstützen kann.
BREATHE IN SUFFERING.
BREATHE OUT LOVE.
In Verbundenheit & Liebe, deine Kim.
0178-2037333